Jenseits des Zufalls – Meine Intuition als Rettungsanker

Wie dicht das Leben und der Tod beieinander liegen, wird einem oft erst bewusst, wenn man lebensgefährlichen Situationen entkommen ist.

In meinen vorherigen Beiträgen habe ich bereits mehrmals betont, wie wichtig es ist, auf sein Bauchgefühl zu hören und seiner Intuition zu folgen.

Ich muss gestehen, dass ich auch nicht immer auf mein Bauchgefühl vertraut habe und mehrmals Entscheidungen getroffen habe, die nicht der Vorstellung meiner inneren Stimme entsprochen haben. Viele der Entscheidungen, die ich damals auf diese Weise getroffen habe, bereue ich rückblickend nicht. Jedoch gibt es ein paar davon, bei denen ich mir im Nachhinein dachte, dass es eventuell klüger gewesen wäre, doch darauf zu vertrauen. Aber das gehört wohl zum Lernprozess dazu.
Es gab allerdings auch Situationen, in denen ich bewusst meiner inneren Stimme vertraut und meiner Intuition gefolgt bin. Für jede dieser Entscheidungen und Wegweiser bin ich zutiefst dankbar. Viele von ihnen haben mir geholfen einen besseren Weg zu gehen. Doch es gibt eine Entscheidung, die mir darüber hinaus nicht nur ein Wegweiser war, sondern sich als wertvoller und entscheidender Wendepunkt in meinem Leben herausgestellt hat.

Der Tag an dem ich das Vertrauen in meine Intuition erlangte

Um euch anhand eines Beispiels die Wichtigkeit des Vertrauens der inneren Stimme näher zu bringen, möchte ich mein Erlebnis gerne mit euch teilen!

Vor 3 Jahren, am 2. November 2020 ereignete sich in meiner Heimatstadt im Herzen Wiens am Montagabend ein grausamer und schrecklicher Terroranschlag, bei dem 4 Menschen ihr Leben lassen mussten und viele Weitere schwer verletzt wurden.

Nur wenige Minuten vor diesem tragischen Vorfall befand ich mich in einem Lokal ums Eck. Immer dann, wenn ich mich in dieser Gegend aufhielt, habe ich meinen Heimweg mit einem Abendspaziergang durch die Innere Stadt in dieser Gegend verbunden. Auch an diesem milden Herbstabend hatte ich einen gemütlichen Spaziergang geplant.

Als ich das Lokal verlassen habe, fühlte sich dieser Plan jedoch plötzlich nicht mehr richtig an. Die Idee des Spaziergangs löste sich förmlich in Luft auf und eine Stimme tief in mir sagte mir, dass ich mich zur U-Bahn begeben und nach Hause fahren solle. Auch wenn mir all das zu diesem Zeitpunkt noch sehr seltsam vorkam, folgte ich meiner Intuition und machte mich gleich auf den Heimweg. Während ich mich bereits in der U-Bahn befand, stellte ich mir mehrmals die Frage, weshalb ich nicht zu der etwas weiter entfernten U-Bahnstation spazierte, wie sonst auch. Ich konnte es mir einfach nicht erklären. Diese Frage beschäftigte mich weiterhin.

Zuhause angekommen, schaltete ich den Fernseher ein und starrte geschockt auf die Nachrichten, die mich erreichten. Zu sehen waren Videos, in denen ein Attentäter durch die Gegend, in der ich mir vor Kurzem noch aufgehalten hatte, umherlief und wahllos Menschen erschoss. Mir stockte der Atem und mein Herz schien für einen Augenblick auszusetzen. Ich konnte nicht glauben, was ich da sah, war fassungslos und sprachlos zugleich. Ich erinnere mich an dieses Gefühl zu realisieren, dass ich diesem Horror nur knapp entkommen bin. Als ich den Schock ein wenig verarbeitet hatte, wurde mir bewusst, dass mein Handeln an diesem Abend bestimmt kein Zufall war und ich bewusst von diesem Ort weggelenkt wurde.

Ob es nun meine Intuition, mein Schutzengel oder sogar mein verstorbener Opa war, der bis heute über mich wacht, kann ich nicht sagen. Vielleicht haben sogar all diese Aspekte mitgespielt und mir meine innere Stimme verleiht. Was ich jedoch weiß ist, dass ich außerordentlich dankbar bin, denn die Situation hätte für mich auch anders ausgehen können.

Dieses Ereignis hat mein Leben geprägt. Es hat mich gelehrt, das Leben zu in allen Situationen zu schätzen, jeden einzelnen Moment zu genießen und vor allem hat es mein Vertrauen in Intuition und Bauchgefühl enorm gestärkt und meine Denkweise in diesem Zusammenhang um 180 Grad gedreht.

Also denk daran, es ist nie zu spät um seiner inneren Stimme Vertrauen zu schenken!

Herzlichst,
Denise

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